Smart Meter, also intelligente Stromzähler, sind spätestens seit der Energiewende in aller Munde. Auch für Besitzer von Solaranlagen (und solche, die es werden wollen), spielen die Messeinrichtungen eine entscheidende Rolle. Der folgende Artikel beleuchtet die Funktion von Smart Metern, welche Vorteile sie bieten und ob der Kauf einer Photovoltaikanlage zum Einbau eines solchen Stromzählers verpflichtet.

Was ist eigentlich ein Smart Meter?

Ein Smart Meter ist eine Art intelligentes Messsystem, denn im Gegensatz zu herkömmlichen Stromzählern können Smart Meter mit dem Internet verbunden werden. Über das Netz können dann aktuelle Verbrauchs- und Erzeugungsdaten an ein Energiemanagementsystem gesandt, abgefragt und ausgewertet werden.


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Wird eine Photovoltaikanlage betrieben, werden meist zwei Smart Meter eingesetzt – ein privates Gerät für die Anlage selbst und ein weiteres Gerät des Netzbetreibers, das den Verbrauch des Haushalts als Ganzes misst und an den Netzbetreiber übermittelt (wie bisher die mechanischen Stromzähler). Der zweite, mit der Solaranlage verbundene Smart Meter steht in Kontakt mit dem Wechselrichter und misst die produzierte Strommenge. So kann das Gerät entscheiden, ob die Batterie geladen oder entladen werden muss.

Wer ist verpflichtet, einen Smart Meter einzusetzen?

Smart Meter werden stufenweise zur Pflicht, laut dem deutschen Gesetzgeber soll bis 2032 jeder Zähler modern oder intelligent sein. Die vollelektronischen Smart Meter sollen die bisherigen mechanischen Zähler beinahe vollständig ersetzen. Diese Vorgehensweise erlaubt es, den Verbrauch, sowie die möglicherweise vorhandene Produktion (etwa über Photovoltaikanlagen) von Strom präzise zu messen.

Kunden werden vom jeweiligen Netzbetreiber normalerweise 4 bis 6 Wochen vorab per Brief über den geplanten Wechsel informiert. In diesem Schreiben wird ein Zeitfenster angegeben, in welchem mit der Installation des Smart Meters zu rechnen ist. Der Kunde muss beim Tausch des Geräts nicht zwingend anwesend sein, sofern der alte Stromzähler frei zugänglich ist. Ist das nicht der Fall, wird ein Termin vereinbart, damit die Techniker nicht vor verschlossenen Türen stehen.

Aktuell (Stand Juni 2025) sind folgende Gruppen bereits vom Pflichteinbau betroffen oder stehen kurz davor:

  • Haushalte mit einem Jahresstromverbrauch von über 6.000 kWh.
  • Betreiber von Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von über 7 kWp.

Für alle anderen Verbraucher erfolgt der Einbau schrittweise bis zum Zieldatum 2032.

Was kostet ein Smart Meter und wie ist er zu installieren?

Der Einbau des neuen Zählers durch den zuständigen Messstellenbetreiber (meist der örtliche Netzbetreiber) ist für Sie zum Zeitpunkt der Installation kostenlos. Die Kosten für den Betrieb werden über eine jährliche Gebühr abgerechnet, die gesetzlich streng gedeckelt ist.

Für die meisten Haushalte liegt diese Obergrenze bei maximal 20 Euro pro Jahr.

  • Für Haushalte mit einer PV-Anlage (über 7 kWp) bei maximal 50 Euro pro Jahr.
  • Die Installation erfolgt nach schriftlicher Ankündigung. Sie müssen nicht anwesend sein, wenn Ihr Zähler frei zugänglich ist.

Wichtige Unterscheidung: Der gesetzlich vorgeschriebene Smart Meter (intelligentes Messsystem) darf nicht mit einem privaten Energiemanagementsystem verwechselt werden. Ein solches zusätzliches System, das oft eine detailliertere Überwachung Ihrer Solaranlage ermöglicht, kann mehrere hundert Euro kosten. Dies ist aber eine freiwillige, separate Anschaffung und nicht der Pflicht-Zähler.

Eichung in Deutschland: Intelligente Messsysteme unterliegen dem deutschen Mess- und Eichgesetz. Die Eichgültigkeit beträgt in der Regel 8 Jahre, danach sorgt der Messstellenbetreiber für einen Austausch oder eine Nacheichung.


Gesetzliche Neuerung: Die 60-%-Regel für die Netzeinspeisung

Seit Anfang 2025 gilt für neu in Betrieb genommene Photovoltaikanlagen eine neue gesetzliche Regelung. Diese sieht vor, dass die maximale Wirkleistungseinspeisung am Netzanschlusspunkt für Anlagen, die noch nicht über ein intelligentes Messsystem (Smart Meter) verfügen, temporär auf 60 % der installierten Nennleistung der Anlage begrenzt wird. Es ist wichtig zu verstehen, dass es sich hierbei um eine technische Leistungssteuerung handelt. Die Regelung hat keine Auswirkung auf die Höhe der Einspeisevergütung pro Kilowattstunde (ct/kWh), welche für jede eingespeiste Kilowattstunde weiterhin in voller Höhe ausgezahlt wird.

Zweck und Dauer der Regelung

Eingeführt wurde diese Maßnahme, um die Stabilität der Verteilnetze während des beschleunigten Ausbaus der Photovoltaik sicherzustellen. Die Begrenzung der Einspeisespitzen dient als Übergangslösung, bis die Anlagen flächendeckend mit intelligenten Messsystemen (Smart Metern) ausgestattet sind. Die 60-%-Begrenzungspflicht für eine Anlage entfällt, sobald sie vom zuständigen Messstellenbetreiber in das intelligente Messsystem integriert und damit fernsteuerbar gemacht wird. Die Regelung ist also direkt an den Fortschritt des gesetzlich vorgeschriebenen Smart-Meter-Rollouts gekoppelt.


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Vorteile des intelligenten Stromzählers

  • Alle Smart Meter zeichnen in Echtzeit auf, wie viel Strom im Haushalt verbraucht wird. Diese Daten können etwa über das Smartphone oder ein Notebook ortsunabhängig abgerufen und eingesehen werden.
  • Der mit dem Wechselrichter der Solaranlage verbundene Smart Meter misst zusätzlich zum Verbrauch, auch die selbst produzierte Energiemenge und die Einspeiseleistung durch die eigene Photovoltaikanlage. Durch Vergleich der Daten des Wechselrichters kann der Energiebedarf bzw. Energieüberschuss berechnet werden. So kann man als Besitzer einer Solaranlage schnell erkennen, wie viel Strom erzeugt und ans Netz abgegeben wird. Die meisten Smart Meter haben passende Apps, die zum Beispiel die produzierte und verbrauchte Energie anzeigen, Prognosen über den zukünftigen Verbrauch erstellen und vieles mehr.
  • Diese durchgehende Messung des Verbrauchs an Strom im Haushalt hilft bei der Identifizierung von versteckten Stromfressern. Anhand dieser Information kann richtig Geld gespart werden: So ist es möglich, dass ein smartes Heimsystem bestimmte Geräte zum Beispiel nur dann aktiviert, wenn die Solaranlage gerade viel Strom produziert. Das Ziel ist immer, den Eigenverbrauch von Solarstrom zu maximieren und möglichst wenig Strom aus dem Netz zu beziehen!

Warum Smart Meter in Zukunft immer wichtiger werden

Smart Meter haben nicht nur Vorteile für die Betreiber von Solaranlagen, sondern erfüllen auch eine wichtige Aufgabe für das jeweilige Stromnetz. Photovoltaikanlagen liefern im Gegensatz zu traditionellen Kraftwerken, die zum Beispiel mit Kohle oder Gas betrieben werden, nur unregelmäßig Energie. Ist es dunkel, wird auch kein Strom erzeugt. Um also in Zukunft eine stabile Stromversorgung sicherzustellen, ist es essenziell, Erzeugung und Bedarf präzise prognostizieren zu können. Der flächendeckende Einsatz von Smart Metern hilft dabei, die Stromerzeugung sowie den Verbrauch in Echtzeit genau zu erfassen und zu kommunizieren. Je mehr Solaranlagen im Einsatz sind, desto wichtiger werden diese Messsysteme für die Funktion des Gesamtnetzes.


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Datenschutz und Sicherheit von Smart Metern

Grundsätzlich werden nur die notwendigsten Daten von den intelligenten Strommessern übertragen. Der Netzbetreiber erhält einmal täglich den Tageszählerstand des Geräts zur Abrechnung des Stromverbrauchs. Nur bei vertraglicher Verpflichtung und ausdrücklicher Zustimmung des Kunden (Opt-In) werden auch einmal täglich die 15-Minuten-Verbrauchswerte verschickt.

Die übermittelten Daten werden gesammelt und einmal im Monat an den Energielieferanten übertragen, damit dieser die Abrechnung und die vom Gesetz vorgeschriebene Stromkosten- und Verbrauchsinformation erstellen kann. Auf diese gebündelten Daten hat nur der Betreiber des Smart Meters selbst, über ein vom Netzbetreiber eingerichtetes Web-Portal Zugriff. Die Weitergabe darf nur an den Energielieferanten erfolgen.

Die von Smart Metern erhobenen Messdaten unterliegen den Rechtsvorschriften des Datenschutzgesetzes, für deren Einhaltung der Netzbetreiber einsteht. Auch dieser darf die Daten nur für die im Gesetz definierten Zwecke heranziehen.

Smart Meter als Gesundheitsgefährdung?

Smart Meter übertragen alle gesammelten Daten über das Stromnetz, die sogenannte Schmalband-Powerline-Technologie. Die von den Geräten dabei erzeugten elektrischen und magnetischen Felder sind weit unter den gesetzlichen vorgegebenen Vorsorgegrenzwerten und daher in keiner Weise gesundheitsgefährdend.

Manche Smart Meter, die mit anderen Geräten im Haushalt kommunizieren, versenden Daten über eingebaute Funkmodule über Funknetze, die Datenmenge entspricht etwa einer gesendeten SMS pro Tag. Die dabei entstehende elektromagnetische Belastung ist dementsprechend äußerst gering (jedes Mobiltelefon erzeugt deutlich stärkere elektrische und magnetische Felder und das auch noch durchgehend).

Fazit

Für Besitzer von Photovoltaikanlagen ist der Einsatz eines Smart Meters eigentlich fast Pflicht, da es nur so möglich ist, den eigenen Verbrauch sowie die eigene Produktion von Strom zu messen und zu optimieren. Es ist deutlich kosteneffizienter, selbst erzeugten Strom zu verbrauchen, als ihn einzuspeisen und dann später bei Bedarf Energie aus dem Netz zu kaufen. Solaranlagen liefern untertags die meiste Energie, während der größte Energiebedarf in den Abendstunden seinen Höhepunkt erreicht.

Mithilfe eines Smart Meters und besser sogar, eines Smart-Home Systems, lässt sich das Maximum aus der eigenen PV-Anlage herausholen und möglichst viel Geld sparen!

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